Gestalte dein Leben so, dass du sagen kannst: Ich bin zufrieden mit allem, was ich getan und auch mit dem, was ich nicht getan habe.

Gestalte dein Leben so, dass du sagen kannst: Ich bin zufrieden mit allem, was ich getan und auch mit dem, was ich nicht getan habe.
Wer heute aufbegehrt, dem wird kein Denkmal gebaut. In einer Zeit „alternativloser“ Politik ist das Gewissen zwar nicht verboten, verkümmert aber wie ein zu wenig genutzter Muskel. Die beste Möglichkeit, das Gewissen einzuschläfern, besteht darin, zu leugnen, dass überhaupt eine Gewissensentscheidung ansteht. Es gibt aber auch einen hoffnungsvollen Aspekt: Das Gewissen genießt von allen Motiven zum Widerstand das höchste Ansehen.
Wer meint, mit einem plakativen „Wir“ sicher durch eine historisch hochprekäre Lage navigieren zu können, kann nicht verantwortungsloser handeln. Denn die Motive der Staaten, die sich unter dem Firmenschild „der Westen“ versammeln, könnten nicht unterschiedlicher sein.
Julian Assange hat, unabhängig davon, wohin seine Reise noch gehen wird, das ganze System der Maskerade, in dem sich der Imperialismus hinter den hehren Werten der bürgerlichen Revolution versteckt, bloßgestellt wie kein anderer.
Nichts kann gute kameradschaftliche Gespräche zwischen Gleichgesinnten ersetzen. Das gibt Mut und Kraft zum Weiterdenken.
„(…) In allen sozialen Klassen gibt es Rebellen. Der Charakter mancher Individuen erweist sich in einem bestimmten Moment als unfähig, einen gewissen Grad an Konditionierung zu ertragen, und folglich weigert er sich, reagiert er, durchbricht er die Umklammerung, die ihn bedroht.“
„Im Leben der Gesellschaften gibt es Zeiten, wo die Revolution zur gebieterischen Notwendigkeit wird, wo sie sich förmlich aufzwingt.“ – Peter Kropotkin (L’Esprit de révolte, 1880)
Wir sind darauf konditioniert worden, zu glauben und nicht zu hinterfragen.
Dass ausgerechnet die Teile der Welt, die heute nicht den Individualismus als zentrales Thema ihrer gesellschaftlichen Existenz begreifen, auf ein unendliches Journal der eigenen Ausplünderung und Demütigung durch die zivilisatorisch begründeten Imperien blicken, führt zu der Gewissheit, dass sich dort die Faszination westlicher Ideale in Grenzen hält.
Es existiert kein Dissens darüber, dass die Mehrheit der chinesischen Bevölkerung der Auffassung ist, dass es ihren Kindern einmal besser gehen wird, als es ihnen heute geht.
Gesunde Demut hilft, sich mit der eigenen Begrenztheit abzufinden und sich nicht über andere Menschen zu erheben. Als geistige Haltung ist richtig verstandene Demut in unserer Zeit notwendig wie kaum eine andere Tugend. Sie ist das Gegengift für eine ganze Reihe von „Geistesgiften“ – wie der Buddhismus schädliche Gefühle und Einstellung nennt.
Eine Situation zunächst zu beschreiben, bevor sie bewertet oder beurteilt wird, ist sinnvoll. Das fällt allerdings besonders schwer, wenn es um das Handeln von Akteuren geht, die alles, was sie tun, mit ihren Werten begründen.